Wer bei der Ahnenforschung die Nachnamen seiner Vorfahren sucht, steht oft vor einem großen Problem: Sie sind ziemlich schwierig ausfindig zu machen.
Haben Sie schon einmal versucht, den Stammbaum Ihrer Familie nachzuvollziehen? Dann werden Sie gemerkt haben, dass der Abstammung bis zu den Groß- oder sogar Urgroßeltern relativ einfach nachzuvollziehen ist. Aber die Zeiten davor sind ein ganz anderes Thema, denn in der Ahnenforschung die Nachnamen herauszufinden, die nicht mehr mündlich überliefert worden sind, erweist sich oft als sehr schwierig, denn sie ändern sich häufig, und das nicht nur mütterlicherseits. Außerdem entstanden Nachnamen in Deutschland erst gegen Ende des Mittelalters, so dass eine weitere Rückverfolgung des Stammbaums fast unmöglich ist.
Auch sind in der Ahnenforschung Nachnamen nicht immer eindeutig. Wenn Sie beispielsweise Müller heißen, dann bedeutet das noch lange nicht, dass ein anderer Müller mit Ihnen verwandt ist. Für künftige Ahnenforscher wird es sogar noch komplizierter: Heute kann eine Frau den Familiennamen ihres Mannes annehmen und umgekehrt, oder auch keins von beiden. Oder man legt sich einen Doppelnamen zu.
Eine wichtige Hilfe, in der Ahnenforschung Nachnamen herauszufinden, sind in erster Linie die Standesämter. Allerdings steht man hier gleich wieder vor einem Problem: Zahlreiche Standesämter sind inzwischen zusammengelegt worden, und es ist nicht immer eindeutig, für welchen Bezirk ein Standesamt früher zuständig war. Auch sind während der Kriegszeiten viele Unterlagen verloren gegangen. Hier können eventuell kirchliche Unterlagen weiterhelfen. Nicht nur, dass solche Dokumente nicht in diesem Ausmaß vernichtet wurden, sie reichen auch wesentlich länger zurück. Kirchenbücher sind also eine gute Idee, um Nachnamen zu ergründen. Da hier auch Beerdigungen festgehalten wurden, hat man eine gute Chance, die nötigen Informationen zu erhalten.
Wenn Ihnen der Zeitaufwand für die notwendigen Nachforschungen zu groß ist, können Sie sich natürlich auch an professionelle Experten wenden, die in der Ahnenforschung nach Nachnamen große Erfahrung haben. Es existieren auch zahlreiche Datenbänke, in denen viele Ergebnisse bereits festgehalten sind. Vielleicht hat ja ein entfernter Verwandter von Ihnen, von dessen Existenz Sie nicht einmal wissen, bereits versucht, etwas über Ihre gemeinsamen Vorfahren herauszufinden.
In diesem Falle sollten Sie auch die Möglichkeit einbeziehen, dass gleich klingende Nachnamen im Ausland oft anders geschrieben werden, zum Beispiel Shnider im Englischen anstatt Schneider in Deutschland. So könnten Sie bei Ihrer Ahnenforschung nach Nachnamen auch auf Verwandte treffen, die ausgewandert sind.