Nach Biografien suchen wird im modernen Internet leicht gemacht. Zahlreiche Suchmaschinen und Portale erleichtern das Auffinden der gesuchten Werke.
Wer Biografien sucht, der musste meist lange in den Katalogen der Buchhandlungen stöbern. Half das nichts, war Beratung durch das Fachpersonal angesagt. Biografien sind heute Massenware. Das war früher anders. Nur berühmte Persönlichkeiten berichteten ausführlich über ihr Lebenswerk. Und auch nur das Leben von berühmten Persönlichkeiten hatte soviel Informationsgehalt, dass es für den Leser auch interessant und lesenswert war.
Damit sind wir beim wichtigsten Punkt der Biografien, dem Nachrichtenwert. Was macht eine Biografie interessant? Nehmen wir Heiner Lauterbach. Der Schauspieler ohne großen Bildungshintergrund schrieb seine Lebensbeichte nach eigene Worten selbst. Anders wohl Dieter Bohlen. Der hatte wohl Helfer, die sein Werk mit formten. Beiden Biografien gemeinsam ist, dass sie guten Absatz fanden. Was zählte war nicht der klassische Nachrichtenwert nach der Devise, dass die Person, um die es geht, etwas besonders wichtiges vollbracht hat. Nein es ging um den Faktor Prominenz.
Was schreiben Bohlen und Lauterbach über andere Menschen, über andere berühmte Menschen. Wie kommen die Frauen im Leben der Beiden weg. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die größte deutsche Boulevardzeitung, die Bildzeitung gleich vehement auf die Biografien stürzte. Man musste nicht lange suchen. Direkt auf Seite 1 wurde auf Auszüge aus dem Lebensbuch hingewiesen. Gebracht wurden dann meist Inhalte, die sich mit Bettgeschichten befassten oder mit Drogenkonsum.
Wer nach Biografien sucht, der sollte insbesondere auch einmal bei historischen Werken suchen. Denn erst über die Biografien wird Geschichte verständlich und nachvollziehbar. Die Bewertung der Historiker ist eher akademisch und trocken. Die Bewertung der damals handelnden Personen dagegen macht Geschichte erlebbar. Wie war das wirklich mit der Deutschen Einheit? Wollte Erich Honecker wirklich auf die Demonstranten in Ost-Berlin schießen lassen? Das erfährt man in den Memoiren von Helmut Kohl. Oder nehmen wir die Geschichte des Zweiten Weltkriegs.
Die mehrbändigen Memoiren von Winston Churchill sind nicht nur chronologisch aufgebaut, sondern streifen auch Ereignisse wie etwa die Bombardierung von Dresden. Sie zeigen auch den Hass, den die Völker damals untereinander hatten. Ganz anders die Memoiren von Konrad Adenauer. In dieser Biografie sucht man vergeblich nach Sensationen. Es waren eher die kleine Gefühle, die Sätze zwischen den Zeilen, mit denen Adenauer seine Politik verwirklichte.